Vom Umbruch zur Erneuerung? : das 11. und beginnende 12. Jahrhundert - Positionen der Forschung ; [historischer Begleitband zur Ausstellung 'Canossa 1077 - Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik']. MittelalterStudien des Instituts zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens, Paderborn ; 13. - gebunden oder broschiert

In Vorbereitung auf die groß angelegte kunst- und kulturhistorische Ausstellung »Canossa 1077 ¿ Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik« und sie begleitend skizziert der vorliegende Band das Bild einer Schlüsselepoche. Namhafte Historiker präsentieren dazu den aktuellen Stand der historischen Forschung. Auf dieser Basis gründet die Darstellung in der Ausstellung. Der Band bietet einen Querschnitt aus der Forschungsdiskussion um den sogenannten Investiturstreit, der im sprichwörtlichen Bußgang König Heinrichs IV. nach Canossa 1077 kulminierte und gemeinsam mit dem Schlagwort vom ¿Gang nach Canossa¿ fortan einer ganzen Epoche seinen Stempel aufdrückte. Das späte 11. und frühe 12. Jahrhundert ist sowohl eine Zeit tiefgreifender Gegensätze und Umbrüche als auch bedeutender Reformen und Neuansätze. Ausgelöst durch den sogenannten Investiturstreit, den erbitterten Konflikt um die Einsetzung der Bischöfe, erfassten und prägten sie nach und nach sämtliche Bereiche der mittelalterlichen Gesellschaft. Letztlich musste dabei die sakrale Position des Herrschers an dem mit universellem Anspruch auftretenden Papsttum scheitern. Der Bannspruch Papst Gregors VII. und der sprichwörtliche Gang König Heinrichs IV. nach Canossa im Jahre 1077 zeigen dies in aller Deutlichkeit. ¿Canossa¿ wurde fortan zum plakativen Schlagwort und Sinnbild einer ganzen Epoche.