2001, ISBN: 9783446200562
[PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Dunkelgrauer Pappband mit Schutzumschlag. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar.… Mehr…
[PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Dunkelgrauer Pappband mit Schutzumschlag. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[...] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen“ das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Niemann nimmt regelmäßig an den Lübecker Literaturtreffen teil. 2015 erhielt er den Carl-Amery-Literaturpreis. Seit Sommer 2015 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2019 erhielt er eines der Arbeitsstipendien für Münchner Autorinnen und Autoren für sein neues Romanprojekt (Arbeitstitel: Dianoia). ... . Aus: wikipedia-Norbert_Niemann., DE, [SC: 2.70], gewerbliches Angebot, [GW: 509g], Erstausgabe, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
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2001, ISBN: 3446200568
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[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 7.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄT… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 7.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
ZVAB.com BOUQUINIST, München, BY, Germany [1048136] [Rating: 5 (von 5)] NOT NEW BOOK. Versandkosten: EUR 7.00 Details... |
2001, ISBN: 3446200568
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[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 3.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄT… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 3.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
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2001, ISBN: 3446200568
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[EAN: 9783446200562], Tweedehands, goed, [SC: 6.96], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Tweedehands, goed, [SC: 6.96], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
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"Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
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2001, ISBN: 9783446200562
[PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Dunkelgrauer Pappband mit Schutzumschlag. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar.… Mehr…
[PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Dunkelgrauer Pappband mit Schutzumschlag. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[...] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen“ das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Niemann nimmt regelmäßig an den Lübecker Literaturtreffen teil. 2015 erhielt er den Carl-Amery-Literaturpreis. Seit Sommer 2015 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2019 erhielt er eines der Arbeitsstipendien für Münchner Autorinnen und Autoren für sein neues Romanprojekt (Arbeitstitel: Dianoia). ... . Aus: wikipedia-Norbert_Niemann., DE, [SC: 2.70], gewerbliches Angebot, [GW: 509g], Erstausgabe, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
2001, ISBN: 3446200568
Gebundene Ausgabe
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 7.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄT… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 7.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
2001
ISBN: 3446200568
Gebundene Ausgabe
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 3.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄT… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 3.0], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
2001, ISBN: 3446200568
Gebundene Ausgabe
[EAN: 9783446200562], Tweedehands, goed, [SC: 6.96], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Tweedehands, goed, [SC: 6.96], [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
2001, ISBN: 3446200568
Gebundene Ausgabe
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BEL… Mehr…
[EAN: 9783446200562], Gebraucht, guter Zustand, [PU: München, Wien: Carl Hanser Verlag], DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, LIEBESBEZIEHUNG, SCHÜLERIN, SCHÜLER, GEWALTTÄTIGKEIT, BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, BELLETRISTIK, LEHRER, SCHULE, LIEBESGESCHICHTEN, PÄDAGOGIK, GEGENWARTSLITERATUR, DER 50-ER JAHRE, LITERATURTHEORIE, GERMANISTIK, LITERATURKRITIK, LITERATURGATTUNGEN, LITERATUREPOCHEN, LITERATURREZEPTION, SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, LITERATURGESCHICHTE, LITERATURWISSENSCHAFTEN, Jacket, 316 (4) Seiten. 20,9 cm. Schutzumschlag: Peter Andreas Hassepien. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "Niemann hat einen wilden Roman über Wirklichkeit und Wahn geschrieben, über das Gewaltpotenzial, das in jedem Individuum steckt und das sich in Zeiten des Fernsehens und anderer elektronischer Medien wahrscheinlich noch leichter als früher aktivieren läßt.[.] So deutlich, und sagen wir es ruhig: gesellschaftskritisch, ist diese Situation bisher selten beschrieben worden." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 19.01.02. Grauen im Lehrerzimmer: "Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch. Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt. Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen. Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.-de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp. - Norbert Niemann (* 20. Mai 1961 in Landau an der Isar) ist ein deutscher Schriftsteller. Leben: Norbert Niemann wuchs in Niederbayern auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1982 Literatur-, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Regensburg, ab 1985 an der Universität München. Während seines Studiums in Regensburg war Niemann von 1983 bis 1985 Instrumentalist und Sänger der New-Wave-Band Diebe der Nacht, für die er auch komponierte und erstmals Liedtexte schrieb. Gemeinsam mit gleichaltrigen Autoren wie Marcel Beyer und Durs Grünbein war Niemann ab 1987 Mitarbeiter und Redakteur bei der Literaturzeitschrift Konzepte, sowie Mitglied der Autorengruppe Gruppe Schöner Wohnen. Für seinen Roman Die Einzigen (Berlin Verlag) wurden einige der Aufnahmen von Diebe der Nacht neu aufbereitet. Mit einer Arbeit über Neue Subjektivität erlangte Niemann 1989 den akademischen Grad des Magister Artium. Seit 1997 lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Chieming am Chiemsee. Norbert Niemann ist Verfasser zahlreicher Essays und Kritiken sowie Autor von vier Zeitromanen. Sein gesellschaftskritisches Werk und seine Poetologie sich wandelnder Erzähltechniken ist unter anderem beeinflusst von Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung, Gilles Deleuze und Michel Foucault. Niemanns analytischer Ansatz wird von der Kritik in der Nachfolge Robert Musils, Joseph Roths, Thomas Manns oder Arthur Schnitzlers eingeordnet. Norbert Niemann erhielt den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis 1997, 1998 den Förderpreis des Landes Bayern für Literatur sowie 1999 den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Für seine Bühnenfassung des Musiktheaterstücks Musicophilia (nach Oliver Sacks) erhielt er 2016 den International Music Theatre Now Award, für seinen Roman „Die Einzigen" das New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Von 2006 bis 2014 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesbezirks Bayern des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di und ist Mitglied des PEN-Ze, Books<
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"Reifezeugnis", so heißt ein "Tatort"-Klassiker, der Ende der 70er -- wohl auch dank der Reize einer damals blutjungen Nastassia Kinski -- zum Straßenfeger geriet. Ein heimliches Verhältnis zwischen Schülerin und Lehrer mit tödlichen Folgen. Die Realität hat den betulichen Krimi längst überholt: Nicht lange ist es her, dass die jugendlichen Trenchcoat-Mafiosi Eric Harris und Dylan Klebold im amerikanischen Littleton zwölf Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. Ein Horrorszenario, das weit mehr mit dem neuen Roman von Norbert Niemann zu tun hat, als der sich lasziv auf dem Buch-Cover räkelnde Backfisch.
Dennoch würde allein das, was an der Handlungsoberfläche des Romans geschieht, für ein flottes Stück Erzählliteratur reichen: Der geschiedene Enddreißiger Frank Beck, Lehrer für Deutsch und Geschichte, befindet sich privat wie beruflich in einer Sackgasse, die Schulpsychologen als Burn-out-Syndrom bestens bekannt ist. Die 17-jährige Nadja, zu der sich Beck magisch hingezogen fühlt, wird mehr und mehr zum Rettungsanker. Sollte es möglich sein, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, an der Beck verzweifelt, durch so etwas wie Liebe zu überwinden? Für Nadjas Clique wie für Becks Kollegen ist die seltsame Beziehung ein Unding. Nach ersten anonymen Drohungen dreht sich eine Spirale der Gewalt, an deren Ende Beck in einer quälenden Traumsequenz ein Stilett aufschnappen lässt.
Niemann verfügt souverän über seine erzählerischen Mittel, er beschreibt den Passionsweg seines Helden atmosphärisch dicht und spannend. Das ganz alltägliche Grauen in deutschen Lehrerzimmern, die hilflosen Bemühungen desillusionierter Alt-68er, die Codes und Rituale der Jugendlichen, latent in der Luft liegende Gewalt -- das Buch bietet eine ganze Fülle erzählerischer Kabinettstücke. Doch der Autor, der bereits mit seinem mit dem Bachmann-Preis gekrönten Debüt Wie man's nimmt (1998) den großen Generationenroman der 90er anpeilte, will auch diesmal mehr, schlimmer: Er will alles. Frank Beck, belesen und beredt, traktiert den Leser in seinem fast manischen Wunsch, zu verstehen "was ist, was abläuft, was hinter den Abläufen steckt", mit einer Art Dauerpredigt gegen die moderne Medien- und Spaßgesellschaft. Traut Niemann seinem erzählerischen Vermögen nicht? Bei all dem unentwegten Räsonieren und Reflektieren, Erläutern und Erklären drohen die Figuren zu bloßen Pappkameraden aus Ideologien, Fernsehbildern und gängigen Diskursen zu verkommen. Der Feind lauert überall: Schnell springt sich's da von der Prügelei auf dem Pausenhof zum Elend afrikanischer Kindersoldaten und Hitlers Werwölfen.
Als Mitbegründer des Internet-"Forums der 13" (www.forum-der-13.de) und Mitherausgeber des in diesem Gesprächszusammenhang entstandenen "Politik"-Hefts der Literaturzeitschtift Akzente (Ausgabe 3/2001) geht es Niemann um das heute noch mögliche Verhältnis von Politik und Literatur -- ein Thema, das nach dem absehbaren Ende des Popliteratur-Hypes wohl auf der Straße liegt. Seine adäquate Umsetzung im Roman bleibt Niemann, trotz besten Handwerks, noch schuldig. Wie meinte doch Ralf, der schwule Kunstlehrer, als er den Kollegen Beck in den Techno-Club BPM entführt: "Da kannst du was lernen, das ist was anderes als Zeitungsartikel und Fernsehbilder und wissenschaftliche Analysen, als deine ewigen Medien. Eben nix second hand, echte Eindrücke. Reality." --Niklas Feldtkamp
Detailangaben zum Buch - Schule der Gewalt: Roman
EAN (ISBN-13): 9783446200562
ISBN (ISBN-10): 3446200568
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2001
Herausgeber: Hanser, Carl
Buch in der Datenbank seit 2007-05-28T08:03:50+02:00 (Zurich)
Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-24T12:50:24+02:00 (Zurich)
ISBN/EAN: 9783446200562
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-446-20056-8, 978-3-446-20056-2
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: niemann norbert, norbert nieman, liebe norbert
Titel des Buches: gewalt der schule
Daten vom Verlag:
Autor/in: Norbert Niemann
Titel: Schule der Gewalt - Roman
Verlag: Hanser, Carl
320 Seiten
Erscheinungsjahr: 2001-07-30
München; DE
Gedruckt / Hergestellt in Deutschland.
Gewicht: 0,474 kg
Sprache: Deutsch
20,50 € (DE)
135mm x 210mm x 29mm
BB; B402; Hardcover, Softcover / Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945); Moderne und zeitgenössische Belletristik: allgemein und literarisch; Entspannen; 20. Jahrhundert; 21. Jahrhundert; Deutschsprachige Literatur
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