Gender Mainstreaming und Jungenarbeit: Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe (Reihe Votum) - Taschenbuch

Gender Mainstreaming verlangt eine geschlechterbezogene Vergewisserung und Neubestimmung fachlicher Standorte: in der Kinder- und Jugendhilfe, in öffentlicher Erziehung und Bildung. Jungenarbeit als geschlechtsbezogene Pädagogik mit Jungen lässt sich dazu unmittelbar in Beziehung setzen. Ohne Jungenbezüge, ohne Jungenarbeit kann Gender Mainstreaming in der Jugendhilfe nicht umgesetzt werden. In diesem Buch wird Jungenarbeit vor dem Hintergrund von Gender Mainstreaming umfassend hergeleitet und aufgeschlüsselt. Darüber hinaus werden Standortbestimmungen vorgenommen, die für das Verständnis des bald 20-jährigen Diskurses um Jungenarbeit unerlässlich sind. Mit Praxisbezügen und unter verschiedenen Perspektiven wird der aktuelle ¿Stand der Dinge¿ der Jungenarbeit entfaltet. Zur Fundierung werden theoretische Hintergründe entwickelt, auf denen Jungenarbeit und Gender Mainstreaming basieren. Der Bogen schließt sich wieder zur Praxis, indem konkrete Arbeitsprinzipien von Jungenarbeit eingeführt werden. Das Buch eignet sich für Einsteiger in das Feld der Jungenarbeit, aber auch für schon länger in der Praxis Engagierte, die sich den Zusammenhang mit Gender Mainstreaming erschließen möchten. Die Expertise wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erarbeitet. Inhalt Einführung Was ist Jungenarbeit? Differenzierungen I. Der Horizont: Jungenarbeit heute 1. Gender Mainstreaming Gender Mainstreaming als Qualitätskonzept Qualität und Professionalität 2. Rechtliche Hintergründe für Jungenarbeit und Jungenpädagogik 3. Neue Positionierungen: Verbreiterung und ¿Erweiterungen¿ der Jungenarbeit Extremes und/oder Allgemeines, Sozialpädagogik und/oder Bildung 4. Lebenslagenbezüge Lebenslage ¿Jungesein¿ Körper Biographie Lebensphase Generation Gesellschaft Jungenarbeit und Marginalisierung Lebenslage und Männlichkeitskulturen II. Jungenarbeit in Deutschland - Zum ¿Stand der Dinge¿ 1. Bestandsaufnahmen Anfänge Geographie: Wo findet Jungenarbeit (nicht) statt? Personal: Wer bietet Jungenarbeit an? Inhalte: Was geschieht in der Jungenarbeit? Institutionen: Wer trägt Jungenarbeit (nicht) mit? Wo Jungenarbeit nicht statt findet Forschung/Publikationen: Wer nimmt die Erkenntnisse zur Kenntnis Vernetzung: Wer mit wem und wofür? Jugendhilfepolitik: Was tun Bund, Länder, Kommunen? Konfliktlinien: Anstehende Klärungen Europa: (K)ein Blick über die Grenzen 2. Was (be-)hindert und was fördert Jungenarbeit? Was wollen Jungen? Die männlichen Fachkräfte? Hindernisse und Unterstützung auf institutionellen Ebenen Hindernisse und Unterstützung auf der gesellschaftlichen Ebene III. Theoretische Zugänge 1. Identitätsorientierte Basistheorien der Jungenarbeit Männliche Identitätsbildung aus der Perspektive der analytischen Psychologie Identitätsbildung aus der Perspektive einer Psychoanalyse der Männlichkeit Sozialisationstheoretische Konzepte männlicher Identität 2. Rollentheoretisch orientierte Basistheorien der Jungenarbeit 3. Machtorientierte Basistheorien der Jungenarbeit Patriarchatstheorien Die Anwendung des Hegemonie-Konzeptes auf hierarchische Geschlechterverhältnisse 4. Dekonstruktion: die parodistische Variante von ¿Jungen¿-Arbeit? Konzeptionelle Umsetzung theoretischer Konzepte in der Jungenarbeit IV. Arbeitsprinzipien der Jungenarbeit 1. Methodische Arbeitsprinzipien der Jungenarbeit a. Geschlechtshomogen arbeiten b. In Kontakt kommen c. Schutz bieten und Ängste annehmen d. Handlungsorientierung und kreatives Gestalten e. Die eigene Person einbringen f. Selbst-kritische Reflexion der Jungen ermöglichen 2. Interkulturelle Jungenarbeit? Literatur